ABKLÄRUNG UND THERAPIE TYPISCHER LUNGENERKRANKUNGEN

Asthma und chronische Bronchitis (COPD)
Wenn Sie unter chronischem Husten, nächtlicher Kurzatmigkeit, thorakalem Engegefühl oder eingeschränkter Belastbarkeit leiden, sollte eine Lungenfunktion durchgeführt werden um ein eventuelles Asthma oder eine chronische Bronchitis nachzuweisen oder auszuschließen. Durch eine FeNO Messung (siehe angebotene Leistung) wird die ausgeatmete (fraktionierte exhalierte-„Fe“) Stickstoffmonoxidkonzentration („NO“) gemessen. Dieses Gas wird u.a. von Entzündungszellen bei Asthma bronchiale gebildet und spielt dadurch eine wichtige Rolle in der Diagnostik und Verlaufskontrolle. Eine deutliche Erhöhung des NO-Messwertes bedeutet das Vorliegen eines Asthmas bzw. ein unkontrolliertes Asthma bronchiale. Vom „unkontrolliertem“ Asthma spricht man, wenn die Medikamente entweder nicht oder unregelmäßig genommen wurden bzw. die Dosierung unzureichend ist. Bei regelmäßigem Nikotinkonsum, aber auch durch beruflich bedingte Staubbelastung, kann eine chronische Bronchitis oder ein Lungenemphysem entstehen. Bei einem Lungenemphysem kommt es zu einer nicht mehr rückgängig machbare Erweiterung der Atemwege mit Zerstörung der Lungenbläschen, was zu einer Überblähung der Lunge führt. Durch die Zerstörung der Lunge verringert sich die Gasaustauschfläche und dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut. Die Lunge verliert an Elastizität und die kleinen Bronchialwände fallen bei Ausatmung zusammen was die Ausatmung erschwert. Es besteht aber auch ein altersbedingter Elastizitätsverlust, der zu einem sogenannten „Altersemphysem“ führen kann. Weiters gibt es eine erbliche Form des Lungenempyhsems, bei dem zu wenig eines bestimmten Proteins, dem sogenannten Alpha 1 Antitrypsin, gebildet wird (Alpha 1 Antitrypsinmangel).


Husten und Atemnot
Von „akutem“ Husten spricht man wenn Husten weniger als 3 Wochen besteht, ein „chronischer“ Husten liegt vor, wenn dieser länger als 3 Wochen vorliegt. Chronischer Husten kann einerseits durch Lungenerkrankungen verursacht werden (z.B. Asthma, COPD, Lungengerüsterkrankungen, Bronchiekasien, Lungenkrebs...), aber auch durch Allergien, Erkrankungen im HNO-, Magen- oder Nasennebenhöhlenbereich entstehen. Neben einer Lungenfunktion und der Messung des Sauerstoffgehalts gehören auch die Allergiediagnostik und bildgebende Untersuchungen (Lungenröntgen, Computertomographie der Lungen) zur weiteren Abklärung. Abklärung und Behandlung von Atemwegsinfekten bzw. Lungenentzündung Sollten Sie an einem akutem Atemwegsinfekt leiden, kann dieser manchmal zu einer Lungenentzündung führen. Durch Auskultation („Abhören mittels Stethoskops“), ein Lungenröntgen oder laborchemische Untersuchungen kann eine Lungenentzündung oder eine Bronchitis diagnostiziert werden. Bei bakterieller Infektion ist eine antibiotische Therapie, manchmal auch eine bronchienerweiternde oder entzündungshemmende Therapie erforderlich.


Interstitielle Lungenerkrankungen
Das „Interstitium“ oder auch „Lungenparenchym“ ist das Lungenbindegewebe. Eine Vielzahl entzündlicher Lungenerkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, granulomatöser Erkrankungen (z.B. Sarkoidose), aber auch Staublungenerkrankungen wie z.B. Silikose, medikamentenassoziierte Lungererkrankungen oder diverse Lungenfibrosen zählen dazu. Es gibt mehr als 100 verschiedene Ursachen die zu einer Lungenfibrose führen. Fibrose bedeutet eine krankhafte Vermehrung des Bindegewebes. Auf Basis einer chronischen Entzündung kommt es zu vernarbenden Prozessen im Lungenbindegewebe und zum Verlust normalen Lungengewebes. Der Gasaustausch ist eingeschränkt, sodass Sauerstoff erschwert in das Blut aufgenommen werden kann. Sollten Sie Beschwerden wie Atemnot oder Husten haben und im Thoraxröntgen bzw. in der Computertomographie Hinweise einer interstitiellen Lungenerkrankung bestehen, müsste eine Biopsie (in der Regel eine Bronchoskopie), in manchen Fällen aber auch ein kleiner thoraxchirurgischer Eingriff (VATS-videoassistierte Thorakoskopie mit Biopsieentnahme) durchgeführt werden. Diese Eingriffe erfolgen stationär an einer Lungenabteilung oder Thoraxchirurgie. Ich erkläre Ihnen die vorliegenden Befunde und Bilder sowie die notwendigen Untersuchungen und überweise Sie an die entsprechende Abteilung und kann Sie nach Diagnosstellung aufgrund meiner klinischen Erfahrung auf diesem Gebiet weiter betreuen. Abklärung und Therapie von Lungenrundherden Es gibt verschiedene rundherdartige Veränderungen die einerseits durch verschiedene Infektionen (bakterielle Abszesse, Tuberkulose), rheumatologische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen aber auch durch Lungenkrebs oder Metastasen verursacht werden. Man kann in der Computertomographie bereits an der Form oft schon eine entzündliche oder tumoröse Ursache vermuten, dennoch ist zur weiteren Klärung eine Bronchoskopie mit Biopsieentnahme notwendig. Bei einer Bronchoskopie wird ein Endoskop in Lokalanästhesie oder Narkose über Nase oder Mund eingeführt, die Luftröhre und die Bronchien begutachtet sowie Biopsien aus den befallenen Lungenabschnitten entnommen und von einem Pathologen untersucht.


Präoperative Lungenuntersuchung
Nach Durchführung einer Lungenfunktion kann beurteilt werden, ob ein erhöhtes Risiko für einen operativen Eingriff in Narkose besteht. Diese sollte vor allem bei schwereren Formen eines Asthmas, einer COPD oder anderen Lungenerkrankungen durchgeführt werden.